Anfänger Probleme

Anfänger Probleme

Wenn Sie wie ich sind und aus einem Land kommen, wo die Med-Studenten fast nichts Praktisches machen, dann werden Sie diesen Posten sehr gut verstehen.

Ich war mir ganz sicher, dass ich am Anfang manche Probleme wegen meinem Mangel an praktischen Fähigkeiten haben werde. Deswegen sagte ich dem Professor schon seit unserem ersten Gespräch, dass ich fast nichts tun kann. Er erwartete das schon und sagte es Bescheid. Gut.

Als Assistenzarzt in Deutschland soll man Zugänge legen und Blut abnehmen. Das gilt für alle medizinischen Bereiche, glaube ich. Natürlich gibt es mehrere solche kleinen kurzen Eingriffe, aber die schwanken zwischen den verschiedenen Abteilungen und ich kann diesmal nur über Gyn erzählen. Also ich konnte Blut abnehmen, aber war kein Profi oder so was. Das musste ich nur mehr üben. Und jetzt schaffe ich es (well most of the times anyways). Aber mit Zugänge-Legen habe ich noch ein Problemchen. Und wenn ich einen Zugang legen und dann durch den Zugang Blut abnehmen soll, I find myself in even deeper s^&t. In letzter Zeit habe ich es geschafft, aber es ist so, weil ich jetzt am Kreißsaal arbeite, und es ist selbstverständlich einfacher bei Schwangere Blut abzunehmen. Na ja, es gab Momente wenn ich Blut abgenommen habe und das Zimmer/Bett/Tisch sah so aus, als ob ich die Patientin gerade operiert hatte. Zweimal hatte ich alles geschafft: Blutabnehmen, Zugang legen… aber vergaß the damn little red thing you’re supposed to stick at the end of the catheter. Und so musste ich alles noch mal beginnen. Arghhhh. Peinlich. Aber die Kolleginnen haben noch Geduld und warten auf mich bis ich fertig bin. Gott sei Dank habe ich die besten Kolleginnen auf der Welt. Wirklich. Und die Patientinnen sind auch ok. 😀

Während des praktischen Jahrs lernen die Studenten in Deutschland ganz hautnah, was man als Assistenzarzt machen soll. Und das finde ich gut. Sie dürfen fast alles machen, aber ohne irgendwelche große Verantwortung. Ich muss jetzt PJ+Assistenzarzt sein => ich muss auch Verantwortung übernehmen und das kann manchmal sehr stressig sein… S, unsere PJ, hat ein ganz schönes Leben, würde ich sagen… und sie ist auch wirklich gut.

Was ich hier machen soll ist Ultraschalluntersuchungen und die gehören auch zu diesen kleinen Sachen. Aber als Student in Ro darf man kein Ultraschallgerät berühren. Ich habe nur 2-3 Mal eine solchr Untersuchung gemacht. Plötzlich musste ich auch das lernen. Und ich habe noch Probleme während der Fetometrie. Heute Abend sollte ich einige Videos angucken… Ich kann den Femur nicht finden. Argh. Und ich sollte mehr über Doppler lesen. So ja – Ultraschall wäre auch ein Problem, aber nur bei Gyn, glaube ich. Die anderen Abteilungen machen keine Ultraschalluntersuchungen, so weit wie ich weiß. Die gehören zu den Radiologen.

Dann OPs. Ich würde den ganzen Tag im OP-Saal bleiben, aber das kann nicht sein. Ich muss mehr Kreißsaal machen, um fit für Dienste zu werden. Ich soll auch Nähen lernen. Einfache Knoten kann ich machen, aber die Anderen muss ich auch lernen… Laparoskopische Eingriffe sind auch etwas Neues… Ach Gott. Manchmal glaube ich, dass ich es nie schaffen werde…

Dann muss man alles alles alles Schreiben. Hat man einen Zugang gelegt? Schreib. CTG? Schreib. Eine kurze Aufklärung? Schreib. Das vergesse ich immer. Und die Briefe finde ich auch ziemlich schwer. Man muss für alle Untersuchungen freigeben. Na ja… alles am Computer. Einmal funktionierte das System nicht und wir durften nichts machen. Weil man soll alles dokumentieren. Das finde ich noch sehr schwer.

Und natürlich die Sprache. Ich habe (NOCH!!) manche Probleme, besonders am Nachmittag. Ich bin immer wirklich k.o. wenn ich zu Hause ankomme. Ich kann einfach nicht mehr reden. Auf keiner Sprache.

Aber ich genieße alles. Das ist mein Deutschland. Norden. Heimat. Ich bin da.

Previous Post
Next Post

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *